Selbstmanagement

Was beinhaltet ein effektives Selbstmanagement?


SelbstmanagementSinnvolles Selbstmanagement bildet die Grundlage für den persönlichen Erfolg. Erfolgsmenschen strahlen Energie, Gelassenheit und Souveränität aus. Um im beruflichen Umfeld zu bestehen und sich weiterzuentwickeln, braucht man eine starke Persönlichkeit und einen guten Umgang mit sich selbst. Erfolg entsteht in erster Linie im eigenen Kopf. Dieser Monatstipp zeigt Ihnen, wie Sie Ihre inneren Kraftreserven mobilisieren.

 

 

Was beinhaltet ein effektives Selbstmanagement?

1. Die eigenen Gedanken steuern

"Wir sind, was wir über uns denken."

Unsere Gedanken über uns selbst beeinflussen stark unseren Selbstwert, unser Selbstbewusstsein und letztlich unseren persönlichen Erfolg. Versuchen Sie, auf Ihre Gedanken Einfluss zu nehmen. Hiermit ist kein "Schöndenken" a la Carnegie, sondern ein konzentrieren auf unsere positiven Kräfte und Ressourcen gemeint. Wenn es mir schlecht geht, ist dies eine wichtige Information und ich muss nicht sofort sagen: "Ich fühle mich blendend". Wichtig ist jedoch, irgendwann eine konstruktive Vorstellung zu entwickeln, wie es mir besser gehen könnte.

Folgende Erfolgstechniken können Ihre mentale Fitness steigern:

a. Positive Selbstgespräche

Viele Menschen sprechen eher abwertend über sich selbst und kritisieren sich ständig. Dieser innere Kritiker ist Gift für unser Selbstbewusstsein. Zwar sind Ansprüche an sich selbst in Ordnung. Permanente Kritik schadet jedoch. Wenn Sie merken, dass Sie einen negativen inneren Dialog führen, stoppen Sie diesen. Versuchen Sie, eine positive und unterstützende Haltung sich selbst gegenüber einzunehmen.

Werden Sie selbst ihr bester Freund. Sprechen Sie sich selbst Mut und Unterstützung zu. Sagen Sie ab und zu sich selbst:"Du schaffst das schon" oder "Keep cool!".

Sehen Sie die positiven Aspekte einer Situation. Bei Befürchtungen und Versagensängsten erinnern Sie sich an vergangene Erfolge und konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken.

  • Wie können Sie sich selbst mehr Mut und Unterstützung geben?

 

b. Positive Zukunftsbilder entwerfen

Wenn ich nicht an den Erfolg eines Projektes glaube, brauche ich es gar nicht anzufangen. Erfolgreiche Menschen haben positive Bilder von den Dingen im Kopf, die sie erreichen wollen. Menschen, die ein großes Ziel vor Augen haben, bewältigen die Schwierigkeiten des Alltags leichter. Malen Sie sich eine positive Zukunft aus und erinnern Sie sich regelmäßig an diese Bilder. Schreiben Sie sich Ihre Zielvorstellung auf eine Karteikarte und schauen Sie regelmäßig darauf. Das regelmäßige ins Gedächtnis rufen von positiven Bildern gibt Kraft.

> Was möchte Sie in Ihrem Leben/Beruf erreichen?

 

c. Sich selbst die richtigen Fragen stellen

Fragen lenken die Aufmerksamkeit in eine gewisse Richtung. Es ist nicht nur wichtig, anderen gute Fragen zu stellen, sondern auch, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen. In bestimmten Problemsituationen haben wir die Tendenz, uns auf die negativen Dinge zu konzentrieren, nach dem Motto "Das Licht am Ende des Tunnels könnte ein D-Zug sein."

 

Folgende Fragen geben in schwierigen Situationen Kraft und Energie und lenken die eigenen Gedanken auf die positiven Aspekte einer Situation:

Was läuft in meinem Berufsleben und Privatleben gerade gut?

Was ist zur Zeit in meinem Leben besonders positiv?

Was sind meine Stärken?

Was habe ich in letzter Zeit dazugelernt?

Wie mache ich das Beste aus dieser Situation?

Was kann ich aus dieser Situation lernen?

Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?

Wie kann ich die Dinge erfolgreich gestalten?

 

d. Konstruktive Glaubenssätze

Glaubenssätze beeinflussen unser tägliches Handeln. Sie können unseren Selbstwert und unseren Erfolg fördern oder behindern. Spüren Sie eigene destruktive Glaubenssätze auf und konzentrieren Sie sich auf konstruktive Glaubenssätze. Glaubenssätze bilden den Boden für Spitzenleistungen.

 

Konstruktive Glaubenssätze sind z.B.:

"Fehler sind Lernchancen."

"Ich bin verantwortlich für mein Leben."

"Erfolg ist lernbar."

"Wenn ich mich für meine Ziele einsetze, erreiche ich sie."

"Ich akzeptiere mich so, wie ich bin."

"Es gibt viele Möglichkeiten im Leben, etwas zu bewegen."

  • Welche weiteren positiven Glaubenssätze fallen Ihnen ein?

 

2. Sich selbst anerkennen

Erfolgreiche Menschen zeichnen sich durch ein hohes Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, andere anzuerkennen aus. Hierfür ist es notwendig, sich selbst die notwendige Anerkennung zu geben, um sich nicht nur abhängig von Anerkennung von außen zu machen.

Der amerikanische Therapeut Eric Berne nennt diese Fähigkeit"self-stroking". Ein Stroke ist eine Einheit der Anerkennung. Vielleicht wird jetzt der eine oder andere hier einwenden, dass"Eigenlob stinkt". Wenn wir uns aber selbst keine Anerkennung geben, bleiben wir sehr abhängig von der Anerkennung anderer, die jeder von uns natürlich weiterhin braucht. Überlegen Sie sich, wie Sie sich selbst etwas Gutes tun können.

Dies sollte nicht nur bei besonderen Erfolgen geschehen, sondern auch um Ihrer selbst willen. Menschen mit einer positiven Ausstrahlung gehen gut mit sich selbst um und erkennen ihre eigene Leistung an.

  • Wie können Sie sich selbst mehr Anerkennung geben?

 

3. Die innere Batterie wieder aufladen

Auch Erfolgsmenschen brauchen eine Auszeit. Wenn Sie stark im Einsatz sind, brauchen Sie auch Zeit, Ihre inneren Batterien wieder aufzuladen. Entspannungsmethoden helfen, Stress abzubauen und schneller zu regenerieren. Mit Entspannungsmethoden können Sie Ihre eigene "innere Tourenzahl" senken. Sich-Entspannen-Können ist eine Fähigkeit, die jeder lernen kann, wie Autofahren.

Teilweise benutzt jeder von uns Entspannungsmethoden - meistens jedoch eher unbewusst. Viele können sich gut entspannen, wenn sie auf dem Sofa ausruhen oder klassische Musik hören. Nehmen Sie sich täglich Zeit für eine kleine Entspannung. Erlernen Sie eventuell eine Entspannungsmethode wie das Autogene Training. Nutzen Sie den Urlaub zur Erholung. Gönnen Sie sich von Zeit zu Zeit auch wieder eine Fortbildung, um neue Impulse zu bekommen.

Nehmen Sie sich in schwierigen Situationen einen Freund oder Coach zur Unterstützung. Nur wer es schafft, eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung im Leben herzustellen, leidet nicht irgendwann an den bekannten "Burnout-Symptomen".

  • Wie können Sie Ihre "innere Batterie" wieder aufladen?

 

4. Etwas für die Fitness tun

Spätestens seit den Publikationen des Fitnesspapstes Strunz, weiß jeder Manager wie wichtig die persönliche Fitness für das allgemeine Wohlbefinden und Selbstbewusstsein ist.

Jeder von uns kennt den Spruch, dass

"nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnt ".

Gerade körperliches Training hilft uns, widerstandsfähiger gegen Stress und schädliche Umwelteinflüsse zu sein. Körperliche Fitness besteht aus den drei Komponenten: Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit, die beim Training berücksichtigt werden sollten.

Regelmäßiges körperliches Training führt zur verbesserten Sauerstoffversorgung aller Gefäße und Organe, hebt dadurch das gesundheitliche Gesamtbefinden und führt damit zu einer höheren Leistungsfähigkeit. Außerdem verhilft Fitnesstraining auch zu mehr Lebensfreude, Spannkraft und Aktivität.

Jedoch lässt sich eine gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit nur durch regelmäßiges Training erreichen. Unregelmäßiges Sporttreiben und einmalige Höchstleistungen stressen unseren Körper unnötig und können ihn sogar schädigen. Betreiben Sie zwei- bis dreimal pro Woche mindestens 30 Minuten eine Ausdauersportart (Laufen, Radfahren, Schwimmen, usw.). Integrieren Sie regelmäßige Fitness in Ihr Leben.

  • Was können Sie tun, um Ihre körperliche Fitness zu steigern?

 

5. Mit den eigenen Gefühlen umgehen lernen

Tagtäglich erleben wir Gefühle in unterschiedlichen Ausprägungen. Häufig wollen wir nur positive Gefühle erleben und die negativen ausblenden. Manche Menschen nehmen ihre Gefühle gar nicht mehr wahr. Sie brauchen dann häufig den aufregenden Kick, um überhaupt noch etwas zu empfinden.

Wer sich von seinen Gefühlen distanziert, kapselt sich auch von seinen Kraftquellen ab. Gefühle sind immer auch eine Botschaft an unser Bewusstsein. Somit geben uns die meisten Gefühle auch ein wichtiges Signal:

Nimmt man das Gefühl des Ärgers zum Beispiel, so ist es dessen Aufgabe Ihnen zu signalisieren, dass eine wichtige Grenze überschritten ist. Das Gefühl Ärger soll Ihnen mitteilen, dass Sie etwas tun müssen, um die Beeinträchtigung Ihres Wohlbefindens zu beenden. Wenn Sie nie ärgerlich werden, können Sie leicht zum Fußabtreter werden.

Auch ein eher negativ besetztes Gefühl wie Angst kann sinnvoll sein. Angst weist meist auf etwas in der Zukunft hin, auf das Sie sich besser vorbereiten oder das Sie vermeiden sollten. Gelegentliche Angstgefühle sorgen dafür, dass Sie nicht Ihr persönliches Waterloo erleben oder sich selbst überschätzen.

Gefühle sind die unmittelbare, teilweise unbewusste Reaktion auf etwas, das in unserem Umfeld gerade passiert oder gerade passiert ist.

Gefühle geben uns Hinweise über unsere eigenen Bedürfnisse. Wenn man seine Gefühle verdrängt oder nicht wahrnimmt, können diese unbewusst in Gesprächssituationen an die Oberfläche kommen. Das heißt, man reagiert gereizt oder beschimpft jemanden, der eine bestimmte Situation vielleicht gar nicht verursacht hat. Nicht zur Sprache gebrachte Gefühle führen ein Eigenleben und können sich aufstauen.

 

Erfolgreiche und zufriedene Menschen verfügen über eine exzellente Selbstwahrnehmung und können die eigenen Gefühle (ohne große Bewertung) zulassen, ausdrücken, zeigen und den möglichen Handlungsimpulsen folgen.

 

6. Das eigene Netzwerk pflegen

Ein Kollege von mir prägte den Ausspruch "Erfolg entsteht durch andere". Dieser Satz ist insofern verblüffend, da die meisten Managementgurus den Satz "Erfolg entsteht durch einen selbst" predigen. Ich denke die Wahrheit liegt in der Mitte. Die Aussage des Kollegen stimmt insofern, dass persönlicher Erfolg natürlich nicht losgelöst von anderen entsteht. Jeder braucht ein intaktes Netzwerk, um erfolgreich zu sein.

Andere Menschen können Ihnen Unterstützung, Tipps und berufliche Möglichkeiten geben. Daher ist der Aufbau und die Pflege eines persönlichen Netzwerks ganz besonders wichtig. Ein Netzwerk gibt Kraft auch in schwierigen Zeiten. Nicht nur ein Netzwerk von einflussreichen Persönlichkeiten ist hier gemeint, sondern auch die Beziehung zu Arbeitskollegen, Freunden usw.. Machen Sie sich eine Liste, wer Ihnen wichtig ist und wie Sie diese Beziehung pflegen möchten. Planen Sie regelmäßig Zeit für die Kontakt- und Beziehungspflege ein.

Nur wer sich Zeit nimmt, mit anderen in Verbindung zu bleiben, kann im schwierigen Momenten auch auf schnelle Unterstützung vertrauen.

 

7. Verantwortung übernehmen

Wer Verantwortung permanent an andere abgibt, kann nicht wirklich erfolgreich sein. Wer sich als Opfer seiner äußeren Umstände sieht, kann nicht selbstständig an seinem eigenen Leben etwas verändern. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben und gehen Sie die Dinge an, die Sie verändern wollen. Wer erfolgreich sein will, muss damit aufhören die Schuld und Gründe für Misserfolg oder Versagen bei anderen Menschen, der augenblicklichen Situation oder der Gesellschaft zu suchen.

Nur wenn wir bei uns selbst anfangen, können wir unserem Leben die gewünschte Richtung geben. Natürlich gibt es auch äußere Umstände, die Sie vielleicht nicht verändern können. Wenn Sie zum Beispiel in einer Firma arbeiten, in der es keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Sie übernehmen jedoch auch für diese Situation Verantwortung, da Sie selbst die Entscheidung treffen, ob Sie bleiben oder nicht. Sie haben immer Wahlmöglichkeiten. Machen Sie sich nicht abhängig von äußeren Bedingungen. Nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand.

 

8. Selbstdisziplin

Selbstdisziplin ist eine Fähigkeit, die etwas aus der Mode gekommen ist. Gleichzeit ist sie bei fast allen erfolgreichen Menschen anzutreffen. Wer etwas bewirken will, muss eine gewisse Disziplin haben, um seine Vorhaben auch umzusetzen. Alle guten Vorsätze und Prinzipien brauchen Disziplin, das heißt, man muss sich zunächst überwinden, etwas zu tun, was man vorher vielleicht nicht getan hat. Dies mag einem zunächst vielleicht schwer fallen.

Jedoch entstehen Spitzenleistungen immer auf der Grundlage eines gewissen Fleißes und Disziplin. Dies gilt ebenso für das Privatleben. Auch für das Ausüben von Sportarten ist zumindest am Anfang eine gewisse Disziplin und Kontinuität notwendig. Wenn man die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden hat, machen die Sportarten dann Spaß und man möchte nicht mehr aufhören.

Als ich die ersten Male joggen ging, war dies eine echte Überwindung. Mittlerweile vermisse ich es, wenn ich mal keine Zeit dafür habe. Üben wir eine gewisse Zeit eine Tätigkeit mit Disziplin aus, wird diese mit der zur Gewohnheit und erfordert dann einen geringeren Energieaufwand als zu Beginn.

 

9. Kraft aus der Familie gewinnen

Eine intakte Familie ist eine starke Kraftquelle für die eigene Person. Versuchen Sie eine Balance zwischen Ihrem Job und Ihrer Familie zu erreichen. Viele Menschen können ihren Erfolg nicht genießen, weil dieser vielleicht auf Kosten der Familie erreicht wurde. Nehmen Sie Ihre Rolle als Vater oder Mutter, als Ehemann oder Ehefrau genauso ernst wie Ihre berufliche Rolle. Jede dieser Aufgaben bedarf Zeit und Aufmerksamkeit. Vermeiden Sie ein Entweder-Oder-Denken, dass man nur in der Familie oder im Job erfolgreich sein kann. Ziel sollte es sein, dass sich Job und Familie gegenseitig bereichern und sich da- raus ein hohes Maß an persönlicher Zufriedenheit entwickelt.

 

10. Sich Unterstützung von außen holen

Den "einsamen Reiter" gibt es meistens nur im Kino oder Fernsehen. Die meisten erfolgreichen Menschen nutzen auch Unterstützung von außen. Versuchen Sie nicht alles alleine zu bewältigen. Alle erfolgreichen Sportler haben Trainer, Coaches und Freunde, die sie bei ihrem Erfolg unterstützt haben. Nutzen Sie Fortbildungen, Coaches, Berater und Freunde, um in schwierigen Situationen neue Einsichten und Impulse zu bekommen. Holen Sie sich Unterstützung, wenn Sie nicht mehr weiter wissen und versuchen Sie nicht alles alleine zu bewältigen. Dies kostet sehr viel Kraft, die Sie auch anders nutzen können.

 

 

Autor: Ingo Krawiec, Krawiec Consulting

Dritte, überarbeitete Fassung vom 21.02.2018