40 Tipps für Flipchart-Nutzung und -Gestaltung
Wie du das Flipchart wirkungsvoll einsetzt und professionell gestaltest
Warum das Flipchart (wieder) so wichtig ist
In Zeiten digitaler Medien erlebt das Flipchart eine erstaunliche Renaissance.
Während PowerPoint-Präsentationen oft als überladen oder distanziert empfunden werden, wirkt das Flipchart authentisch, lebendig und nahbar.
Gerade nach langen Folienvorträgen empfinden viele Teilnehmende ein Flipchart als „Balsam für Augen und Seele“ – es bringt Bewegung, Spontaneität und Menschlichkeit in den Raum.
Forscher der Universität Rostock (Prof. Dr. Wolfgang Nieke) haben herausgefunden, dass sich Teilnehmende bei PowerPoint-Vorträgen am wenigsten Informationen merken.
Ein Grund dafür: Inhalte werden dort meist nicht schrittweise entwickelt, sondern fertig präsentiert.
Beim Flipchart dagegen entsteht Wissen sichtbar und gemeinsam – und genau das stärkt die Merkfähigkeit.
Auch moderne Visualisierungsexperten wie Dan Roam betonen:
„Wer zeichnet, überzeugt.“
Das Flipchart ist deshalb nicht „altmodisch“, sondern ein zeitlos wirksames Werkzeug – perfekt für Training, Coaching, Präsentation oder Workshop.
Und selbst wenn elektronische Flipcharts eingesetzt werden – die Grundprinzipien guter Gestaltung bleiben dieselben.
Die wichtigsten Vorteile des Flipcharts
1. Flipcharts wirken lebendig und persönlich
Das Flipchart lebt vom Prozess des Entstehens. Wenn du Schritt für Schritt Ideen aufbaust, zeichnest oder Stichworte ergänzt, fühlen sich Teilnehmende aktiv beteiligt. Sie erleben mit, wie Gedanken Form annehmen – das erhöht Aufmerksamkeit, Beteiligung und Verständnis.
2. Flipcharts ermöglichen Spontaneität
Ein Flipchart ist immer bereit, wenn du spontan etwas verdeutlichen, ergänzen oder visualisieren willst. Du kannst flexibel reagieren – auf Fragen, Einwände oder neue Ideen aus der Gruppe. Das macht deinen Auftritt authentisch und dynamisch.
3. Flipcharts sind die ideale Ergänzung zu PowerPoint
PowerPoint vermittelt Inhalte – das Flipchart entwickelt sie. Beide Medien zusammen bilden eine starke Kombination:
- PowerPoint für Struktur und Überblick
- Flipchart für Vertiefung, Diskussion und Interaktion
Der Medienwechsel steigert die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer und sorgt für Abwechslung im Lernprozess.
4. Flipcharts schaffen bleibende Bilder
Im Gegensatz zu PowerPoint-Folien, die nach dem Klick verschwinden, können Flipchart-Blätter im Raum sichtbar bleiben – an Wänden, Pinnboards oder Fenstern. Sie erinnern die Teilnehmenden an zentrale Punkte und verankern Inhalte nachhaltig.
So wird das Flipchart zu einem permanenten Lernmedium, das Atmosphäre schafft und den roten Faden sichtbar hält.
5. Flipcharts fördern Dialog und Beteiligung
Wenn du am Flipchart arbeitest, stehst du im Kontakt mit deinen Zuhörern. Du sprichst, zeichnest, erklärst – und bleibst dabei nah am Publikum. Das schafft Augenkontakt, Interaktion und Nähe – etwas, das bei Folien oft verloren geht.
6. Flipcharts wirken glaubwürdig und handgemacht
Ein gut gestaltetes Flipchart zeigt: Du hast dich mit deinem Thema beschäftigt – und du traust dich, es echt und handwerklich zu zeigen. Diese Natürlichkeit wird als sympathisch und kompetent wahrgenommen.
Material-Tipps fürs Flipchart
1. Auswahl des richtigen Flipcharts
Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl ist der sichere Stand. Ein wackeliges, dreibeiniges Billig-Flipchart kann im Training schnell umfallen – und im schlimmsten Fall sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Achte darauf, dass die Blätter leicht umzublättern sind und dass eine Stiftablage vorhanden ist. Besonders praktisch sind rollbare Modelle, die du flexibel im Raum bewegen kannst – so wird dein Flipchart zum echten Arbeitsgerät.
2. Kariertes Papier
Wenn du noch wenig Erfahrung mit dem Flipchart hast, ist kariertes Papier ideal. Die feinen Linien helfen dir, gerade zu schreiben und die Schriftgröße besser einzuschätzen. So wirken deine Flipcharts automatisch ordentlicher und professioneller. Außerdem unterstützt das Raster beim Proportionieren von Zeichnungen und Symbolen.
3. Genügend Papier
Nichts ist unangenehmer, als wenn während des Trainings plötzlich das Papier ausgeht. Kläre deshalb im Vorfeld, ob genügend Flipchart-Blätter vorhanden sind, besonders wenn du extern beim Kunden arbeitest. Notiere dir lieber ein paar Ersatzblöcke auf deiner Checkliste. Auch das Mitführen eines eigenen Papierblocks kann in Hotels oder fremden Seminarräumen hilfreich sein.
4. Genügend funktionsfähige Stifte
Jede Trainerin und jeder Trainer kennt das: Du willst gerade etwas Wichtiges schreiben und der Stift versagt. Ohne funktionierende Marker sind ansprechende Visualisierungen unmöglich. Halte immer einen vollständigen Satz frischer Stifte in mehreren Farben bereit. Am besten führst du zusätzlich einen Ersatzsatz mit – sicher ist sicher.
5. Moderationskoffer
Ein gut ausgestatteter Moderationskoffer ist das Herzstück professioneller Trainerarbeit. Er enthält Stifte, Klebepunkte, Karten, Kreppband und vieles mehr – alles griffbereit. So bist du flexibel, egal ob du spontan eine Idee festhalten oder ein Gruppenfeedback visualisieren willst. Achte darauf, dass dein Koffer gepflegt bleibt und du regelmäßig nachfüllst.
6. Höhenverstellbare Flipcharts
Wenn du groß bist, solltest du unbedingt ein höhenverstellbares Flipchart nutzen. So kannst du in aufrechter Haltung schreiben, ohne dich bücken zu müssen. Das schont deinen Rücken und wirkt professioneller. Außerdem können auch kleinere Trainer:innen oder Teilnehmende das Flipchart problemlos mitbenutzen.
7. Perforiertes Papier
Verwende Flipchart-Papier mit Perforierung, damit du Blätter sauber abreißen kannst. Ohne Perforierung reißen sie oft unschön ein oder fransen aus. Das wirkt unordentlich, besonders wenn du die Blätter im Raum aufhängen willst. Mit perforiertem Papier geht das Abreißen leicht und sauber – und spart Zeit.
8. Zwei Flipcharts nutzen
Wenn du intensiv mit Flipcharts arbeitest, lohnt es sich, zwei Flipcharts gleichzeitig zu nutzen. So kann auf einem Blatt ein wichtiger Inhalt stehen bleiben, während du auf dem anderen neue Punkte entwickelst. Das ermöglicht es dir, auf frühere Inhalte zu verweisen, ohne ständig umzublättern. Besonders in Workshops ist das ein großer Vorteil.
9. Tischflipcharts für unterwegs
Bei externen Seminaren ist oft kein Flipchart vorhanden. In solchen Fällen ist ein mobiles Tischflipchart (ca. 46 × 73 cm, z. B. von Neuland) eine hervorragende Lösung. Es ist leicht, kompakt und passt problemlos ins Auto. Damit kannst du auch unterwegs professionell visualisieren – egal wo du trainierst.
Tipps für die Flipchart-Präsentation
10. Knien statt Bücken
Wenn du im unteren Bereich schreibst, geh in die Knie, statt dich zu bücken. Das sieht deutlich professioneller aus und vermeidet unbequeme Haltungen. Gleichzeitig bleibst du mit dem Publikum auf Augenhöhe. Außerdem schützt du so deinen Rücken bei langen Trainings.
11. Position des Flipcharts
Stelle sicher, dass das Flipchart für alle Teilnehmenden gut sichtbar ist. Überprüfe dies vor Beginn deiner Präsentation aus verschiedenen Sitzpositionen. Auch Lichtquellen spielen eine Rolle – vermeide Blendungen oder Schatten. Eine gute Platzierung signalisiert Professionalität und Rücksicht auf dein Publikum.
12. Deine Position beim Flipchart
Wenn du Rechtshänder bist, steh rechts neben dem Flipchart, wenn du zur Gruppe sprichst – so verdeckst du die Inhalte nicht. Als Linkshänder entsprechend links. Diese Position ermöglicht dir, leicht zwischen Schreiben und Publikum zu wechseln. So bleibst du präsent und im Kontakt mit der Gruppe.
13. Der Nadeltrick
Wenn du kein perforiertes Papier hast, kannst du mit einer Pinnadel ein Blatt sauber abtrennen. Stecke die Nadel kurz in die obere Papierkante, ziehe leicht und schon löst sich das Blatt ohne Riss. Das wirkt ordentlicher und spart Nerven. Solche kleinen Tricks machen den Unterschied zwischen Amateur und Profi.
14. Flipcharts vorschreiben
Einige Flipcharts lassen sich vorbereiten und vorschreiben, besonders wenn du komplexe Visualisierungen planst. So kannst du Linien und Farben präzise gestalten und den Inhalt später live ergänzen. Das spart Zeit und wirkt strukturiert. Teile wie Überschriften kannst du vorbereiten, andere Elemente lässt du im Training entstehen – das ist die perfekte Mischung aus Planung und Spontaneität.
15. Bleistift nutzen
Bei aufwendigen Zeichnungen ist ein Bleistift dein bester Freund. Du kannst damit leicht vorzeichnen, Proportionen prüfen und Fehler korrigieren. Sobald du zufrieden bist, gehst du mit dem Marker darüber. Diese Vorgehensweise sorgt für sauberere und harmonischere Flipcharts.
16. Flipchart als Merkzettel
Du kannst das Flipchart auch als versteckten Notizzettel nutzen. Schreibe kleine Hinweise mit Bleistift, die nur du siehst. Das hilft dir, beim Vortrag nichts zu vergessen. Gerade in Trainings mit vielen Themen kann das sehr hilfreich sein.
17. Scribbles erstellen
Bevor du loslegst, zeichne dir auf einem DIN-A4-Blatt ein Scribble – also einen groben Entwurf deines Flipcharts. Das ist in der Werbebranche Standard und sorgt auch bei Trainern für klare Planung. Du kannst ausprobieren, wie Texte, Pfeile und Symbole angeordnet sein sollen. So gehst du sicher, dass dein Flipchart am Ende stimmig wirkt.
18. Flipchart als Pinwand nutzen
Ein Flipchart lässt sich leicht zur Pinwand umfunktionieren. Mit Sprühkleber oder wieder ablösbarem Klebestift kannst du Moderationskarten anheften. So kombinierst du Visualisierung mit Interaktion. Diese Methode ist ideal für Gruppenarbeiten oder Feedbackrunden.
19. Nur behandelte Charts sichtbar machen
Zeige vorbereitete Flipcharts erst dann, wenn du sie brauchst. Wenn alles gleichzeitig sichtbar ist, verlieren Teilnehmende schnell die Spannung. Ein einfaches, halbtransparentes Blatt darüber genügt, um Inhalte zu verdecken. So führst du dein Publikum Schritt für Schritt durch den Ablauf.
20. Flipcharts im Raum aufhängen
Nutze freie Wände, um deine Flipcharts mit Kreppband oder Klemmen im Raum sichtbar zu machen. Dadurch bleiben zentrale Inhalte im Blickfeld der Teilnehmenden. Das unterstützt die Wiederholung und Verankerung von Wissen. Außerdem schafft es eine visuelle Lernumgebung, die anregend wirkt.
Design und Gestaltung des Flipcharts
21. Jedes Blatt braucht eine klare Überschrift
Gib jedem Flipchart-Blatt eine aussagekräftige Überschrift. Das schafft Orientierung und hilft Teilnehmenden, den roten Faden zu behalten. Wenn du die Flipcharts später im Raum aufhängst oder dokumentierst, weiß jeder sofort, worum es auf dem jeweiligen Blatt geht. Achte darauf, dass die Überschrift kurz, aktiv und groß genug ist. Sie ist das Schild, das deinen Inhalt trägt.
22. Ränder lassen
Lass an den Rändern bewusst etwas Freiraum. Oben und unten etwa drei Kästchen, an den Seiten zwei – das wirkt deutlich aufgeräumter und professioneller. Wenn du zu nah an den Rand schreibst, wirkt das Bild gedrängt und unausgewogen. Freie Ränder geben deinem Flipchart Struktur und optische Ruhe.
23. Jedes Blatt braucht ein Symbol oder eine Grafik
Verknüpfe Text mit einem einfachen Symbol, einer kleinen Zeichnung oder einem Icon. Dadurch wird der Inhalt lebendiger und bleibt besser im Gedächtnis. Selbst einfache Pfeile, Rahmen oder Figuren reichen oft schon aus, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn du mit Symbolen arbeitest, sprichst du beide Gehirnhälften an – die rationale und die bildhafte.
24. Satzfragmente und Schlüsselwörter nutzen
Schreibe keine langen Sätze, sondern arbeite mit Stichworten und Satzfragmenten. Dadurch bleibt dein Flipchart übersichtlich und leicht erfassbar. Das Publikum liest schneller mit, ohne den Redefluss zu stören. Schlüsselwörter helfen, Inhalte zu strukturieren und betonen das Wesentliche – weniger ist hier tatsächlich mehr.
25. Verwende mindestens drei Farben
Farben machen Flipcharts lebendig – aber gezielt eingesetzt! Drei Hauptfarben (z. B. Schwarz, Rot, Blau) sind ideal, um Inhalte zu strukturieren. Schwarz oder Dunkelblau für den Fließtext, Rot für Hervorhebungen und Grün oder eine Akzentfarbe für positive Elemente oder Verbindungen. Farben schaffen Ordnung, Orientierung und emotionale Wirkung – sie sind das Make-up deines Flipcharts.
26. Farben bewusst einsetzen
Jede Farbe hat ihre eigene psychologische Wirkung. Rot steht für Energie und Aufmerksamkeit, Blau für Ruhe und Vertrauen, Grün für Wachstum und Harmonie. Nutze diese Effekte bewusst, um Stimmungen zu erzeugen oder Akzente zu setzen. Vermeide zu viele Farben, sonst wirkt das Flipchart unruhig – Konzentration auf wenige Farbtöne macht es klar und elegant.
27. Wachsmalblöcke für farbliche Akzente
Mit Wachsmalblöcken oder Pastellkreiden kannst du Flächen schnell einfärben oder betonen. Das sieht professionell aus und bringt Tiefe und Lebendigkeit in dein Flipchart. Große Farbflächen lockern Textpassagen auf und lenken den Blick gezielt auf Kernaussagen. Außerdem sorgt die Kombination aus Marker und Wachsoptik für einen charmanten Handmade-Effekt.
28. Visualisierungswörterbücher nutzen
Wenn du dich beim Zeichnen unsicher fühlst, nutze ein Visualisierungswörterbuch – etwa Bikablo oder UZMO. Dort findest du Hunderte von einfach nachzuzeichnenden Symbolen und Figuren. Mit ein bisschen Übung baust du schnell ein Repertoire an Symbolen auf, das du immer wieder einsetzen kannst. So wächst deine visuelle Sprache – und dein Flipchartstil wird unverwechselbar.
29. Fehler elegant korrigieren
Fehler passieren und das ist völlig okay. Wenn du dich verschrieben hast, klebe einfach ein kleines Stück Flipchartpapier über die Stelle. Das sieht ordentlich aus und spart Zeit, anstatt das ganze Blatt neu zu schreiben. Eine kleine Korrektur kann sogar sympathisch wirken, wenn du sie mit einem Augenzwinkern kommentierst.
30. Entwickle deinen eigenen Überschriftenstil
Gestalte Überschriften auf deine persönliche Art – prägnant, klar und modern. Wolkenrahmen und Comicblasen wirken schnell veraltet. Experimentiere lieber mit kräftigen Linien, farbigen Balken oder klaren Kästen. Ein einheitlicher Überschriftenstil zieht sich wie ein roter Faden durch deine Charts und sorgt für Wiedererkennbarkeit.
31. Einfache Symbole verwenden
Einfache Symbole wie Smileys, Pfeile, Ausrufezeichen oder Glühbirnen sind universell verständlich und bringen Dynamik in dein Flipchart. Sie unterstützen die Aussage, ohne vom Inhalt abzulenken. Auch kleine Figuren („OU-Männchen“) machen Inhalte sympathisch und aktivierend. Wichtig ist: Lieber einfach und klar als zu detailreich und verwirrend.
32. Eine unschöne Visualisierung ist besser als keine
Viele Trainer trauen sich nicht ans Flipchart, weil sie glauben, sie könnten nicht schön zeichnen. Doch selbst einfache, unperfekte Visualisierungen sind besser als sterile Textwüsten. Schon der Versuch zeigt Mut und Persönlichkeit – und das Publikum schätzt das. Mit jedem Einsatz wirst du sicherer, und dein Stil entwickelt sich von selbst.
Schrift und Schreiben am Flipchart
33. Die richtige Schriftgröße
Die Lesbarkeit entscheidet über den Erfolg deines Flipcharts. Für Gruppen bis etwa 20 Personen sollten Großbuchstaben etwa 1,5 bis 2 Kästchen hoch sein, Kleinbuchstaben etwa 1 bis 1,5 Kästchen. Zu kleine Schrift wirkt unscheinbar, zu große überladen. Eine gut proportionierte Schrift zeigt Kompetenz und erleichtert das Mitlesen – sie „spricht“ für dich.
34. Groß- und Kleinschreibung verwenden
Schreibe so, wie wir es aus dem Alltag kennen – also mit Groß- und Kleinschreibung. Das erhöht die Lesbarkeit und wirkt vertrauter. Reine Großbuchstaben sind zwar auffällig, aber schwerer zu erfassen. Verwende sie nur für Überschriften oder Betonungen – im Fließtext wirken sie schnell laut oder anstrengend.
35. Kurze Ober- und Unterlängen
Achte darauf, dass die Ober- und Unterlängen (z. B. beim „d“ oder „g“) nicht zu lang sind. Zu große Schwünge verschwenden Platz und machen das Schriftbild unruhig. Wenn du die Länge auf etwa die Hälfte der Mittellänge reduzierst, wirkt deine Schrift kompakt und harmonisch. So nutzt du den Platz optimal und schreibst strukturierter.
36. Keilstifte für ein klares Schriftbild
Nutze Keilstifte statt Rundspitzen – sie erzeugen eine schön differenzierte Strichführung. Durch den leichten Winkel entsteht automatisch ein professionelles Schriftbild mit feinen und breiten Linien. Das sieht nicht nur besser aus, sondern sorgt auch für Lesbarkeit aus der Ferne. Wenn du den Stift richtig hältst, fließt die Schrift fast von allein.
37. Zwei Stiftarten verwenden
Halte stets zwei Stiftarten bereit: einen dünneren Marker (z. B. Neuland No.One oder Edding 383) für schnelle Notizen und einen dickeren Marker (z. B. BigOne oder Edding 388) für Überschriften. Der Wechsel sorgt für visuelle Hierarchie und Struktur. Außerdem kannst du mit dem dickeren Stift kalligrafische Akzente setzen, die dein Flipchart lebendiger machen.
38. Druckschrift statt Schreibschrift
Druckschrift ist klar, lesbar und modern. Schreibschrift wirkt oft ungleichmäßig und ist schwerer zu entziffern – besonders aus der Distanz. Mit Druckschrift verbesserst du auf einen Schlag dein gesamtes Schriftbild. Sie vermittelt Ordnung, Professionalität und Ruhe – perfekt für Lern- und Präsentationssituationen.
39. Die Normschrift als Orientierung
Orientiere dich an der deutschen Normschrift – sie ist sachlich, ausgewogen und sehr gut lesbar. Es gibt zahlreiche Übungsblätter und Online-Vorlagen, mit denen du trainieren kannst. Schon wenige Minuten tägliches Schreiben verbessern dein Schriftbild enorm. So bekommst du ein konsistentes und professionelles Erscheinungsbild auf jedem Flipchart.
40. Schreibtechnik regelmäßig trainieren
Eine gute Flipchart-Schrift ist kein Talent, sondern eine Technik, die du lernen kannst. Achte auf deine Stifthaltung, deinen Bewegungsablauf und deinen Abstand zum Flipchart. Nimm dir Zeit zum Üben – oder besuche ein Train-the-Trainer-Seminar, in dem Flipchartgestaltung vermittelt wird. Mit der richtigen Übung wird dein Flipchart zu einem echten Blickfang.
Fazit
Das Flipchart ist ein multifunktionales Lern- und Präsentationsmedium, das in keiner Trainer-Toolbox fehlen sollte.
Es verbindet Struktur mit Spontaneität, Klarheit mit Kreativität und Technik mit Menschlichkeit.
Ob in Präsenztrainings, Workshops oder Seminaren – wer Flipcharts professionell gestaltet und gezielt einsetzt, wirkt souverän, authentisch und überzeugend.
„Das Flipchart ist kein Relikt – es ist ein Erlebnis.“