Tipps für eine erfolgreiche Präsentation
Wie Sie eine erfolgreiche Präsentation vorbereiten, erstellen, gestalten und durchführen
Was ist eine Präsentation?
Warum sind Präsentationen wichtig?
Was ist bei der Vorbereitung der Präsentation zu beachten?
Welche Tipps gibt es für PowerPoint-Präsentationen?
Was ist beim Präsentationsstart wichtig?
Wie überzeuge ich durch eine gute Rhetorik?
Wie wird eine Präsentation beendet?
Wie gehe ich mit meiner Nervosität um?
Was ist eine Präsentation?
Eine Präsentation ist in der Regel ein Vortrag/eine Rede mit visueller Unterstützung (häufig mit PowerPoint), der ein Produkt, eine Idee, eine Person oder ein Thema vorstellt. Präsentationen sollen informieren, überzeugen oder einfach unterhalten.
Präsentieren bedeutet, einem Publikum etwas vorzustellen oder darzubieten.
Zur Definition "Präsentation" bei Wikipedia mehr.
Präsentationen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob beruflich, privat, in der Schule oder Ausbildung, Inhalte sicher und überzeugend zu Präsentieren ist wichtig und für unseren Erfolg entscheidend.
Warum sind Präsentationen wichtig?
Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit verwenden Fachkräfte, Verkäufer, Führungskräfte und Mitarbeiter heute für den Austausch und die Darstellung von Informationen. Die Wirkung auf die Zuhörer und der Erfolg hängen stark vom eigenen Präsentationsverhalten und vom Aufbau ab.
Das Ergebnis einer erfolgreichen Duchführung liegt im guten Zusammenspiel von Stimme, Argumentation, Redegewandtheit, Medien und Körpersprache. Professionelle Präsentatoren beeindrucken - wie z. B. Steve Jobs es sehr gut konnte - durch ihre Person und überzeugen durch die Techniken, die sie einsetzen. Selbst in der Schule hat der Präsentationsstil Einfluss auf die Note.
Somit ist die Fähigkeit gut präsentieren zu können mit eine der wichtigsten beruflichen Fähigkeiten.
Was ist bei der Vorbereitung der Präsentation zu beachten?
Präsentationen für kleinere Anlässe können Sie sicherlich auch aus dem Stegreif halten. Bei größeren oder wichtigeren Auftritten ist jedoch eine intensive Vorbereitung notwendig. Je besser die Vorbereitung, umso wahrscheinlicher ist der Präsentationserfolg. Den Spruch, dass „sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“ möglich ist, möchte ich anzweifeln. Gerade wenn das Publikum sehr kompetent ist.
Um einen Zufall herbeizuführen, bedarf es vieler Vorbereitung. Um eine gute improvisierte Präsentation zu halten, braucht man mindestens drei Wochen.Mark Twain
In 7 Schritten zu einer erfolgreichen Präsentation:
1. Präsentationsziele festlegen
Wenn Präsentationen ziellos und weitschweifig vorgetragen werden, können die eigentlichen Inhalte nicht vermittelt werden, dies haben die meisten von uns wahrscheinlich schon einmal erlebt. Nur wer seine Präsentationsziele nicht aus den Augen verliert, kann eine Präsentation sinnvoll vorbereiten und durchführen. Formulieren Sie deshalb Ihre Präsentationsziele positiv und schriftlich und benennen Sie konkret, was Sie erreichen wollen (Zwecksatz). Entwickeln Sie Ihren Auftritt zielorientiert.
Folgende Fragen werden beim Zwecksatz beantwortet:
- Zu welchem Zweck wird die Präsentation gehalten?
- Was sind meine Ziele?
- Welche Kenntnisse sollen die Zuhörer durch meine Rede erwerben?
- Was sollen die Zuhörer Neues erfahren?
- Was sollen die Zuhörer konkret tun?
- Wovon will ich die Zuhörer überzeugen?
- Was ist das Thema?
- Wieviel Zeit habe ich zur Verfügung?
2. Die Teilnehmeranalyse
Der Erfolg einer Präsentation ist auch davon abhängig, wie stark diese auf die Interessen und Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt ist. Die Zuhörer sind die Kunden des Redners. Je stärker die Informationen auf die Erwartungen der Zuhörer zugeschnitten sind, umso höher ist deren Motivation. Eine der wichtigsten Forderungen an den Redner ist es, die Zuhörer dort abzuholen, wo sie stehen, d.h. sich in ihre Situation hineinzuversetzen oder sich an ihrem Wissensstand zu orientieren. Ein Vortrag ist dann gelungen, wenn die Zuhörer aus ihr einen Nutzen ziehen können. Um die Präsentation optimal auf die Zuhörer auszurichten, ist es wichtig, sich im Vorfeld über die Adressaten zu informieren. Vor kleinen Gruppen ist es sinnvoll, sich auch Gedanken zu jedem einzelnen Zuhörer machen.
Folgende Fragen zur Teilnehmeranalyse haben sich in der Praxis als hilfreich erwiesen:
- Welche und wie viele Teilnehmer werden kommen?
- Welche Aufgaben und Funktionen erfüllen sie in ihrem Beruf?
- Wie sind Alter, Ausbildung und Geschlecht der Teilnehmer?
- Welche Vorkenntnisse und Qualifikationen haben die Teilnehmer?
- Welche Erwartungen, Bedürfnisse und Interessen haben die Teilnehmer?
- Welche Einwände, Fragen und Vorbehalten gegenüber den Inhalten haben die Teilnehmer möglicherweise?
3. Die Inhalte sammeln
Wenn Ihr Präsentationsanlass und das Präsentationsthema klar sind, können Sie beginnen, Ideen und Materialien zu sammeln. Sie sollten hier Ihren Gedanken freien Lauf lassen und alles sammeln, was Ihnen zu dem Thema einfällt (z.B. Thesen, Zitate, Bilder usw.). Hilfreich ist hier auch die Methode des „Mind Mapping“. Notieren Sie sich Ihre Ideen auf Karteikarten oder Stichwortzettel. Ich persönlich bevorzuge es, zunächst meine eigenen Ideen zu sammeln und erst dann eine Internetrecherche durchzuführen oder Bücher und Zeitschriften zu dem Thema durchzuschauen.
- Welche Ideen, Inhalte und Materialien haben Sie?
4. Die Präsentation zweckmäßig gliedern
Nach der Stoffsammlung geht es an das Ordnen, Sortieren, Ergänzen und letztendlich um die Erstellung einer Gliederung. Behalten Sie hierbei die Länge im Hinterkopf. Wer mit PowerPoint arbeitet, hat hier schon die ersten Rohfolien erstellt.
Die übliche Struktur einer Präsentation ist die eines Schulaufsatzes: Einleitung, Hauptteil, Schluss.
Die wichtigste Aufgabe bei der Einleitung besteht darin, Interesse für das Thema zu wecken. Im Hauptteil sollte das Thema erörtert werden. Im Schluss sollten die wichtigsten Gedanken wiederholt werden.
Hier gilt die alte Präsentationsweisheit:
Der erste Eindruck ist entscheidend, der letzte Eindruck bleibt am besten haften.
Diese Struktur beinhaltet:
1. Einleitung (ca. 15 Prozent der Zeit)
- Begrüßung
- Kurze Vorstellung
- Thema (Startfolie)
- Agenda (Gliederungsfolie)
- Kernfrage
- Zielsetzung
- Problemstellung und Nutzen
- Status quo
2. Hauptteil (ca. 75 Prozent der Zeit)
- Details zum Thema
- Referenzen
- Beweise
- Beispiele
- Inhaltliche Unterpunkte
3. Schluss (ca. 10 Prozent der Zeit)
- Ausführliche Zusammenfassung (Fazit-Folie)
- Empfehlungen
- Nächste Schritte
- Aufforderung zu Fragen
- Verabschiedung
Später gehe in noch intensiver auf den Start und Schluss ein.
5. Die stilistische Ausgestaltung/Feinschliff
Wenn die Struktur klar ist, geht es jetzt darum, die Rede auszuarbeiten und ihr den letzten Feinschliff zu geben. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten. Entweder Sie fertigen ein Stichwort-Manuskript mit Karteikarten an oder Sie entwickeln ein vollständiges Manuskript. Ein ausgeschriebener Vortrag verleitet zum Ablesen, bietet jedoch den Vorteil, dass man sich viele Formulierungen im Vorfeld überlegen kann. Ich empfehle ein vollständiges Manuskript, von dem Sie sich beim Auftritt wieder lösen. Wer mit PowerPoint arbeitet, wird die Graphik der Folien noch einmal überarbeiten und sich auch hier überlegen müssen, was er zu den einzelnen Punkten der Folie sagen will. Die Folie nur abzulesen, wirkt unprofessionell.
- Was sollte noch weiter ausgearbeitet werden?
- Arbeite ich mit Karteikarten, Folienausdrucken oder vollständigem Manuskript?
- Welche Stichpunkte sind wichtig?
- Was sage ich zu welchem Unterpunkt?
- Welche Beispiele, Geschichten und Analogien bringe ich?
6. Sicherheit gewinnen durch Aneignen
Aneignen heißt hier nicht unbedingt die ganze Rede auswendig zu können. Man sollte jedoch schon die wichtigsten Thesen und die Einleitungen kennen. Beim Einsatz von PowerPoint ist es notwendig grob zu wissen, was auf der nächsten Folie steht. Um die Aneignung zu fördern, ist hier ein Probevortrag sinnvoll. Bei einem Probevortrag können Sie testen, wie flüssig Sie den Vortrag halten und wie viel Zeit Sie benötigen. Bei wichtigen Auftritten sollte sich ein Zuhörer die Rede anhören oder Sie nehmen diese mit einem Smartphone auf und hören Sie sich noch einmal an. Bei professionellen Vorträgen sollten Sie auch Ihren Stimmeinsatz und eventuell Ihre Gestik planen. Auch ist es wichtig, sich vorab Gedanken über mögliche Fragen und deren Antwort zu machen.
- Beherrsche ich die Rede in wichtigen Zügen?
- Reicht die Zeit aus?
- Was ist mir bei der Probepräsentation aufgefallen?
- Bin ich auf mögliche Fragen vorbereitet?
7. Die Durchführung der Präsentation
Der letzte Schritt ist die Durchführung. Weiterhin sollten Sie sich nach dem Auftritt Feedback von den einzelnen Zuhörern holen, um besser zu werden. Wer mit PowerPoint arbeitet muss sich überlegen, welche Folien er vielleicht zusätzlich benötigt und welche er weglassen kann. Wenn Sie mit dem Vortrag nicht zufrieden sind, überarbeiten Sie ihn für das nächste Mal.
Denken Sie immer daran: „Übung macht den Meister!"
Welche Tipps gibt es für PowerPoint-Präsentationen?
Mit PowerPoint zu präsentieren, ist bei den meisten Business-Präsentationen Standard. In manchen Unternehmen wird sogar der normale Schriftverkehr mit dem Präsentationsprogramm erstellt. Mittlerweise ist das Programm schon über dreißig Jahre alt.
Trotz der weitreichenden Möglichkeiten dieses Programms werden viele Fehler gemacht, die eine Beamer-Präsentation mit PowerPoint nicht gerade zum Erlebnis machen. Nutzen Sie die Möglichkeiten dieses Mediums voll aus.
Damit man von den Leuten verstanden wird, muss man vor allem zu Ihren Augen sprechen.Napoleon Bonaparte
Was ist hilfreich für eine erfolgreiche Darstellung mit PowerPoint?
- Folien nicht überfrachten
Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass textüberladene Folien nicht sehr lesefreundlich sind. Wird in der Praxis darauf geachtet? In vielen Fällen nicht, da die Folien gleichzeitig als Handout oder Seminarunterlage genutzt werden.
Außerdem gibt es die Unsitte, dass die Präsentatoren alles was Sie sagen möchten, auf die Folie niederschreiben, um nichts zu vergessen. Eine PowerPoint-Präsentation ist keine Seminarunterlage. Wenn die Folie überfrachtet ist, schauen die Teilnehmer nicht mehr auf die Leinwand oder den Bildschirm.
Auch bleiben die wichtigen Punkte nicht mehr haften. Hier möchte ich an die 7x7-Regel erinnern: Verwenden Sie pro Folie maximal 7 Zeilen und 7 Worte pro Zeile.
Auch sollte auf einer Folie ein Drittel Leerraum sein, damit die Inhalte, die mit der Folie vermittelt werden sollen, auch wirken können. Denken Sie an die alte Graphiker-Regel: "Weniger ist mehr". Überlegen Sie sich, was Ihre Kernaussagen sind.
- Animationen nutzen
Das Für und Wider von Animationen in PowerPoint wird heiß diskutiert. Dies hängt damit zusammen, dass viele Präsentierende zu häufig Animationen genutzt haben.
Jedoch machen gerade bei textbasierten Folien Animationen wie z.B. das schrittweise Einblenden Sinn. So werden die Zuschauer nicht gleich mit dem ganzen Text erschlagen. Animationen zu nutzen heißt nicht, wild zu animieren oder Ton einzusetzen. Gemeint ist hier ein sinnvoller und ruhig wirkender Einsatz.
Auch sind Animationen hilfreich, um in komplexen technischen Schaubildern Dinge hervorzuheben oder zu entwickeln.
- Einheitlicher Stil, Schrift und Farben
In manchen Unternehmen entwickelt jede Person und jeder Bereich sein eigenes Präsentationslayout, unabhängig davon, ob es ein Corporate Design gibt oder nicht. Da die meisten, die ein Folienlayout erstellen, keine Graphiker sind, bleibt ein unprofessioneller Eindruck bestehen. Nutzen Sie die Vorlagen Ihres Unternehmens. Verwenden Sie nur die Farben und Schriften, die mit diesen in Einklang sind.
- Blickkontakt, Blickkontakt, Blickkontakt
Ein Auftritt ist ein Live-Erlebnis, welches durch den Präsentator lebt. Sie als Person stehen nach wie vor im Vordergrund, sonst könnte man auch einen vertonten Film ablaufen lassen (ist mit PowerPoint übrigens möglich). Präsentieren Sie stehend mit Blickkontakt zum Publikum. Schauen Sie möglichst wenig selbst auf die Leinwand. Auch diese einfachen Regeln werden bei den meisten Darbietungen sträflich vernachlässigt. Mangelnder Blickkontakt ist neben überfrachteten Folien ein Hauptproblem bei PowerPoint-Präsentationen.
- Erläutern und beleben Sie die Inhalte Ihrer Folien
Die Folien sind ein Skelett, welches der Präsentator mit Leben bzw. Fleisch füllen muss. Nutzen Sie Notizzettel, um die Folien verbal mit Beispielen, Zitaten und Geschichten interessanter zu gestalten.
- Jede Folie hat eine klare Kernaussage
Manche Psychologen sagen, dass die Teilnehmer während einer Präsentation maximal 5-7 Kernaussagen behalten. Versuchen Sie, in jeder Folie eine Kernaussage deutlich zu machen. Wiederholen Sie wichtige Kernaussagen gegen Ende. Eine gute Folie kennzeichnet sich dadurch, dass man mit einem Blick die wichtigsten Aussagen erkennt.
- Nutzen Sie einen Presenter
Mit einem Presenter können Sie vor und zurück blättern oder den Bildschirm schwarz schalten. Der Vorteil ist, dass Sie zum Blättern nicht zum Notebook oder PC müssen und sich frei im Raum bewegen können. Die Nutzung eines Presenters lässt Sie viel professioneller wirken und es fällt Ihnen leichter, Blickkontakt zu halten.
- Nutzen Sie Bilder, Grafiken, Videos und Piktogramme
Eine reine Textfolie ist langweilig. Nutzen Sie auf jeder Folie ein Bild, eine Graphik oder ein Piktogramm. Hierdurch wird das bildhafte Gedächtnis angesprochen und die Inhalte werden aufgelockert. Durch kurze Videosequenzen können Sie zusätzlich Abwechslung bringen.
Was ist bei dem Präsentationsstart wichtig?
Jeder Vortragende möchte seine Zuhörer motivieren, daher ist der Beginn entscheidend für ihren Erfolg, doch dies wird oft vernachlässigt. Zu Anfang sollte für die Inhalte geworben und die Teilnehmer motiviert werden. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist ein wohlüberlegtes „Intro“ zu planen. Ein Intro (Einführung, Vorspiel) ist in der Musik oder im Fernsehen ein Vorspann für ein Musikstück oder eine Sendung.
In Trainings oder bei Präsentationen sollte dieses Intro die Teilnehmer auf das Thema neugierig machen. Gerade dort, wo wir unsere ersten Lernerfahrungen gesammelt haben, an der Schule, in der Lehre oder an der Uni, ist dies in der Regel keine gebräuchliche Praxis.
Wer kann sich nicht an trockene Einleitungen erinnern, wie:
"Das nächst Thema ist ... Wir starten mit Punkt 1 ... danach kommt Punkt 2 .. und dann kommt Punkt 3".
Wer so einleitet, schafft kein Interesse für das Thema. Motivation entsteht dann, wenn für die Zuhörer der Nutzen klar erkennbar ist. Ähnlich wie beim Verkauf eines Produktes, muss der Vortragende oder Trainer den Nutzen für die Teilnehmer aufzeigen. Erst, wenn dieser deutlich ist, sind die Zuhörer interessiert und gespannt.
Die Leitfragen für den Präsentierenden sind hier:
- Was ist der Nutzen für die Zuhörer?
- Warum ist das Thema für den Zuhörer interessant, aktuell und wichtig?
- Wie wecke ich Neugierde, Spannung, Vertrauen und Sympathie? und
- Welche Eye- und Ear-Catcher kann ich nutzen?
Der Vortragende sollte sich auf die Zuhörer einstellen und "sie dort abholen, wo sie stehen".
Was ist wichtig für die Gestaltung eines Intros bei Präsentationen?
1. Formulieren Sie klar, welchen Nutzen die Zuhörer durch das Thema haben
Überlegen Sie sich, welcher spezifische Nutzen für die Zielgruppe entscheidend ist. Was bringt den Teilnehmern der Erkenntnisgewinn für die berufliche Praxis? Was können die Teilnehmer nach dem Auftritt besser und wofür ist dies gut?
2. Schaffen Sie persönliche Betroffenheit für das Thema
Bei manchen Themen müssen die Zuhörer zunächst ihre eigene Betroffenheit bezüglich des Themas erfahren. Bei einem Vortrag über Stressmanagement sollten sich die Teilnehmer zunächst ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit Stress vergegenwärtigen. Fragen Sie bei den Teilnehmern persönliche Erfahrungen mit dem Thema ab!
3. Formulieren Sie rhetorische Fragen zu den Inhalten
Häufig wird beim Start ein Überblick über die Themen gegeben. Dies schafft noch kein Interesse. Formulieren Sie die Inhalte in Frageform. Statt "als nächstes kommen wir zum Thema Ursachen von Stress" formulieren Sie "Dann beschäftigen wir uns mit der Frage: Wie entsteht Stress?". Achten Sie beim nächsten Anschauen einer Talkshow darauf, wie der Fernsehmoderator vor einer Werbepause das Interesse für den weiteren Verlauf der Sendung weckt.
4. Überlegen Sie sich das Intro
Nur wenige gute Intros entstehen spontan. Überlegen Sie sich vor der Durchführung, wie Sie das Intro gestalten wollen und damit Interesse für das Thema erzeugen wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein erfolgreicher Redner dies nicht tut. Die weiteren Punkte können Sie frei entwickeln. Der Beginn muss jedoch sitzen. Ein gut überlegtes Intro reduziert außerdem auch das Lampenfieber.
5. Verschaffen Sie sich Aufmerksamkeit beim Start
Es gibt eine ganze Reihe von Vortragenden, die eine Rede starten, auch wenn im Publikum noch Unruhe herrscht. Manchmal gelingt dies auch. Heben Sie dabei die Stimme kräftig genug an. Sinnvoller ist es, erst zu starten, wenn die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer vorhanden ist. Diese Aufmerksamkeit kann durch Pausen, einen Appell und durch Blickkontakt zum Publikum geschaffen werden. Gerade diese Kontaktaufnahme zum Publikum schafft eine Spannung.
6. Sprechen Sie Ihre Zuhörer direkt an
Ein Mittel, die Zuhörer stärker zu beteiligen, ist, diese direkt anzusprechen. Hier können die sogenannten „Für-Sie-Formulierungen“ helfen.
Wenn Sie den Zuhörernutzen herausstellen, verwenden Sie die Formulierung "Dies bedeutet für Sie ..." oder "Für Sie bringt dieses Seminar...". Greifen Sie auch Beispiele aus dem Publikum auf und sprechen Sie Personen direkt an.
Am Wichtigsten bleibt jedoch:
Zeigen Sie den Nutzen auf und vermeiden Sie eingefahrene Eröffnungen!
Wie überzeuge ich durch eine gute Rhetorik?
Rhetorik ist die Kunst der Rede.
Rhetorisches Geschick gehört zu den Basisfähigkeiten von Führungskräften, Trainern und Verkäufern. Je nachdem, wie eine Rede rhetorisch gestaltet wird, sind sie motivierend, verständlich und interessant oder langweilig und ermüdend.
Der erste Schritt, die eigene Rhetorik zu verbessern ist, sich die eigene gegenwärtige Rhetorik bewusst zu machen und dann eine Entscheidung zu treffen, ob man diese ändern möchte oder nicht.
Letztendlich geht es um persönliche Stimmigkeit und Verständlichkeit. Gerade die Tipps zum Thema Rhetorik nehmen immer mehr den Charakter eines Knigge-Buches an, wo genau steht, was man darf, und was man nicht darf. Die vielen Gebote und Verbote führen immer mehr dazu, dass man gar nicht mehr weiß, was man tun soll. Ich setze mich für eine lebendige und stimmige Rhetorik ein.
Versuche keine Effekte zu erzielen, die nicht in Deinem Wesen liegen.Tucholsky
Rhetorik muss zur eigenen Person passen. Wobei es hier wichtig ist, zu überprüfen, ob nicht doch das eine oder andere verbessert werden könnte.
Im Folgenden werden Grundelemente der Rhetorik erläutert und jeder kann prüfen, inwieweit er das eine oder andere verändern möchte. Wirklich falsch sind bestimmte Verhaltensweisen nur, wenn sie andauernd praktiziert werden. Wenn man beispielsweise seine Arme eine Stunde lang verschränkt hält, wirkt dies eher steif. Wenn dies nur eine Minute dauert, ist das jedoch nicht gravierend.
Zunächst ist bei der Rhetorik die Körpersprache wichtig, da sie Ihren Teilnehmern die ersten visuellen Informationen gibt. Ein Großteil unserer Kommunikation läuft über die Körpersprache.
Die Wirkung der Körpersprache hängt von folgenden Aspekten ab:
1. Körperhaltung
Die Körperhaltung beinhaltet, wie Sie insgesamt vor den Teilnehmern stehen. Das beeinflusst stark Ihren Gesamteindruck. Günstig erweist sich eine offene, gerade und zugewandte Körperhaltung. Die Beine stehen hüft- bis schulterbreit. Der Stand wirkt sicher und ruhig.
2. Gestik
Gesten unterstützten die Sprache. Die Gesten sollten insgesamt zu den Worten passen und aktiv genutzt werden. Gesten unterstreichen die Aussagen. Sie sollten natürlich und klar wirken. Unnötige Gesten wie Hände reiben, mit dem Kugelschreiber spielen usw. sollten vermieden werden. Auch wenn immer die gleichen Gesten eingesetzt werden, wird dies irgendwann langweilig. Gesten kann man am besten überprüfen, indem man sich selbst in einer Videoaufzeichnung beobachtet. So kann man leichter bestimmte Angewohnheiten oder unpassende Gesten erkennen. Manchmal können kleine Veränderungen in den Gesten einen großen Unterschied bewirken. Gesten müssen auch zum eigenen Typ passen. Wenn ich eher sachlich bin, brauche ich keine wilden Gesten.
3. Mimik
Die Mimik ist unser Gesichtsausdruck. Gesichtsausdrücke können Geschichten erzählen. Jedoch ist der gekonnte Einsatz der Mimik eine fast schon schauspielerische Leistung. Achten Sie jedoch darauf, dass sie nicht zu ernst oder teilnahmslos dreinschauen. Die Mimik sollte zu dem Gesagten passen.
4. Blickkontakt
Blickkontakt schafft Kontakt zu den Teilnehmern. Erst durch Blickkontakt bekomme ich Teilnehmerreaktionen mit. Kein Blickkontakt signalisiert Desinteresse an den Teilnehmern. Versuchen Sie, zu jedem Teilnehmer im Raum Blickkontakt zu halten. Durch Blickkontakt fühlen sich die Teilnehmer persönlich angesprochen. Wenn die Gruppe zu groß ist, schaut der Vortragende regelmäßige zu den verschiedenen Teilen des Publikums.
5. Raum
Diese bezeichnet den Raum, den der Redner in Anspruch nimmt. Habe ich genug Raum, um meine Präsentation zu halten oder verstecke ich mich eher hinter dem Flipchart? Wenn Sie die ganze Zeit wie angewurzelt stehen bleiben, kann Ihr Auftritt langweilig werden. Nutzen Sie den Raum, der Ihnen zur Verfügung steht, ohne hektisch umherzulaufen. Positionieren Sie sich so, dass Sie von allen gesehen werden und Sie alle Teilnehmer zumindest im Blickfeld haben.
6. Äußere Erscheinung
Mit äußerer Erscheinung sind unsere Kleidung bzw. unser Outfit und unser allgemeines Aussehen gemeint. Unsere Kleidung ist ein Kommunikationsmittel. Je nachdem, wie wir uns kleiden, signalisiert unsere Kleidung, ob wir sportlich, konservativ, alternativ etc. sind. Auch der erste Eindruck, den die Gruppe von Ihnen hat, wird stark durch die äußere Erscheinung geprägt. Die Kleidung sollte zur Situation und zur Zielgruppe passen.
Die meisten Teilnehmer bilden sich in 0,26 Sekunden ihren Eindruck vom Redner. Die Wirkung der Kleidung sollten wir uns bewusst machen. Wichtig ist auch, ob unsere Kleidung zum Anlass bzw. zur Zielgruppe passt. Kleidung sollte ankopplungsfähig an die Zuhörergruppe sein, d.h. wir sollten durch unsere Kleidung keine unnötigen Widerstände auslösen. Die alte Regel: „Besser overdressed statt underdressed.“ gilt nur begrenzt, da es schon Situationen gibt, wo man auch overdressed sein kann. Jedoch sollten Sie sich auch in der Kleidung wohl fühlen. Am leichtesten können Sie Ihr Erscheinungsbild überprüfen, wenn Sie sich Rückmeldung von Freunden oder Kollegen einholen.
Ein weiterer Aspekt der Rhetorik ist unsere Sprache und Stimme.
1. Lautstärke
Die Lautstärke ist ein wichtiges gestalterisches Mittel des Redners. Ein Redner sollte während der Rede ein bisschen lauter sprechen als normal, damit er auch in der letzten Reihe verstanden werden kann. Variationen in der Lautstärke können Spannung in der Rede erzeugen. Leises Sprechen führt dazu, dass sich die Zuhörer sehr anstrengen müssen.
2. Pausen
Pausen sind keine Leerstellen. Pausen erzeugen Spannung. Pausen geben die Möglichkeit, mal einen Atemzug zu nehmen und nachzudenken. Pausen sind wichtig, damit die Informationen von den Teilnehmern auch verarbeitet werden können. Viele Redner vermeiden Pausen, weil sie Angst haben, dass es die Teilnehmer langweilt oder weil sie ihre eigene Unsicherheit spüren.
3. Modulation
Mit Modulation (Variation, Veränderung) ist gemeint, ob die Rede auch Höhen und Tiefen enthält und nicht nur monoton gesprochen wird. Heben und senken Sie die Stimme für einen wirkungsvollen Auftritt.
4. Artikulation
Artikulation bezeichnet die Lautbildung der Sprache. Ist meine Aussprache deutlich oder sind manche Wörter nur schwer zu verstehen? Spreche ich sehr starken Dialekt oder bin ich auch von Teilnehmern aus anderen Bundesländern zu verstehen? Eine gute Artikulation ist ein Service für den Zuhörer.
5. Betonung
Betonung ist der gelbe Textmarker in der Rede. Mit Betonungen gebe ich einzelnen Worten eine besondere Bedeutung und einen besonderen Sinn. Betonungen machen Ihre Rhetorik lebendig. Je nachdem, wie etwas betont wird, kann sich der Sinn verändern.
6. Sprechgeschwindigkeit
Wählen Sie eine angemessene Sprechgeschwindigkeit. Weder zu schnell noch zu langsam ist hier gut. Viele Redner haben die Tendenz zu schnell zu reden. Die Folge ist, dass das Publikum an irgendeiner Stelle den Faden verliert oder abschaltet.
Wie können Sie Ihren Vortrag überzeugender, plastischer und spannender gestalten?
Inhalte können den Zuhörern weitaus besser vermittelt werden, wenn man die richtige ‚Verpackung‘ wählt. Eine interessante und beispielhaft gestalteter Vortrag erhöht die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer und hilft diesen, den Inhalt besser zu verstehen und auch zu behalten.
Ein Vortrag, die ausgestaltet und lebhaft ist, verhilft Ihnen sicher zum Erfolg. Sobald die Struktur und Inhalte klar sind, geht es darum, die Rede auszuarbeiten und ihr den letzten Feinschliff zu geben. Wer seine Folien nur monoton abliest, kann trotz guter Inhalte nur wenig überzeugen. Wer es aber schafft, das Publikum durch seine Ansprache zu fesseln, wirkt auch überzeugend. Die Redewirkung kann wesentlich durch den Einsatz der sogenannten „rhetorischen Stilmittel“ gesteigert werden.
Damit man von den Leuten verstanden wird, muss man vor allem zu Ihren Augen sprechen.Virginia Satir
Wie können Sie Ihre Rede überzeugender, plastischer und spannender gestalten?
1. Setzen Sie Zitate und Sprichwörter ein
Zitate signalisieren häufig eine gute Vorbereitung des Redners und machen die Darbietung plastischer. Sie sollten jedoch nicht allzu sehr mit Zitaten um sich werfen, dies langweilt die Zuhörer und die Wirkung des einzelnen Zitats geht verloren. Gezielt eingesetzt, bringen Sprichwörter auch komplexe Überlegungen auf den Punkt und machen diese für die Zuhörer leichter nachvollziehbar.
Beispiele:
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte." (Chinesisches Sprichwort)
"Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen."
"Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden." (Johann Wolfgang von Goethe)
2. Verwenden Sie Praxisbeispiele und Geschichten
Wenn Sie etwas vermitteln möchten, bringen Sie ein Praxisbeispiel oder erzählen Sie eine Geschichte dazu. Dies hilft den praktisch veranlagten Zuhörern, sich ein genaues Bild zu machen und das Gehörte später auch in die Praxis umzusetzen. Machen Sie sich vor dem Vortrag Gedanken dazu, welche Beispiele sie bringen wollen. Auch hier sollte man sich nicht verleiten lassen, nur noch Geschichten zu erzählen, denn nur der gezielte Einsatz bringt auch den gewünschten Nutzen, getreu dem Motto: „Weniger ist mehr“.
3. Verwenden Sie eine bildhafte Sprache
Eine bildhafte Sprache führt dazu, dass der Zuhörer die geschilderte Situation mit einem bestimmten Bild assoziiert und natürlich besser in Erinnerung behält. Diese bildhafte Sprache machen sich auch oft Politiker zu Nutze, um zu sicherzustellen, dass sie von möglichst vielen Zuhörern verstanden werden. Bilder besitzen eine große Anschaulichkeit und beeinflussen das Denken Ihrer Zuhörer. Auch Vergleiche erleichtern das Verstehen.
Beispiele:
"Er ist flink wie ein Wiesel."
"Unser Unternehmen steht wie ein Fels in der Brandung."
"Das Kind mit dem Bade ausschütten"
"Mit der Tür ins Haus fallen"
4. Setzen Sie gezielt Wiederholungen ein
Das gezielte Wiederholen wichtiger Aussagen verdeutlicht Ihren Zuhörern, welche Aussagen und Inhalte besonders wichtig sind und sie werden diese Punkte leichter im Gedächtnis behalten. Natürlich darf auch dieses Stilmittel nur sparsam eingesetzt werden, da die Zuhörer die hervorgehobenen Punkte aufgrund der Häufigkeit sonst nicht mehr aufnehmen können. Der entgegengesetzte Effekt tritt ein, die Aufmerksamkeit lässt nach.
5. Appelle fordern zum Handeln auf
Jeder Vortrag verfolgt eine Absicht. Geben Sie den Zuhörern gezielte Anweisungen oder Vorschläge für bestimmte Situationen. Appelle sollten am Ende eingesetzt werden. Je nach Situation können sie jedoch auch in der Rede sinnvoll sein.
Beispiele:
"Stecken wir unsere gesamte Energie in das Projekt."
"Schieben Sie Entscheidungen nicht lange vor sich her, handeln Sie sofort!"
"Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter durch gezieltes Lob zur richtigen Zeit!"
6. Nutzen Sie rhetorische Fragen
Das vielleicht bekannteste Mittel, um Zuhörer zu aktivieren, sind rhetorische Fragen. Dies sind Fragen, auf die der Fragesteller keine Antwort von den Zuhörern erwartet. Der Zuhörer beantwortet sich die Frage automatisch selbst oder versucht es zumindest. Der Fragesteller gibt aber nach angemessener Pause immer auch die Antwort auf die von ihm gestellte Frage. Diese Art des Fragens wirkt im Publikum unwahrscheinlich aktivierend, da zum Nachdenken angeregt wird. Besonders, wenn die eigene Antwort auf die Frage nicht mit der des Fragestellers übereinstimmt oder dem Zuhörer vielleicht spontan gar keine Antwort eingefallen ist.
Beispiele:
"Welches ist der Nutzen unseres neuen Produktes? Erstens ..., zweitens ..., "
"Denken Sie, ich würde so handeln? Nein, meine Meinung ist ..."
"Was ist die wichtigste Fähigkeit eines Redners?"
"Die wichtigste Fähigkeit ist ..."
7. Sprechen Sie Ihre Zuhörer persönlich an
Sprechen Sie einzelne Zuhörer und Zuhörergruppen gezielt persönlich an. Nutzen Sie „Für-Sie-Formulierungen“. Verschaffen Sie sich genaue Informationen über Ihre Zuhörer, so dass Ihnen die persönliche Ansprache gelingt:
"Gerade Sie, als Verkäufer eines führenden Möbelkonzerns...". Wie Sie sehen, können Sie diese persönliche Ansprache auch nutzen, um die Zuhörer aufzuwerten und deren Selbstwertgefühl zu steigern.
8. Setzen Sie Humor ein
Ein gewisses Maß an Humor kann aktivierend und auflockernd sein. Dies müssen nicht immer Witze sein. Es können auch sprachliche Formulierungen sein oder die Nutzung einer Situationskomik. Bringen Sie Ihre Zuhörer ab und zu zum Schmunzeln, soweit dies passt. Natürlich niemals auf Kosten eines Teilnehmers. Sich selbst können Sie dagegen ruhig mal auf die Schippe nehmen, dies vermindert, gerade zu Beginn eines Seminars, die Distanz zwischen Ihnen und den Teilnehmern und erleichtert das Kennenlernen.
9. Versuchen Sie, Ihr Publikum zu überraschen
Etwas Unerwartetes ist immer anregend. Wenn Sie überraschende Untersuchungsergebnisse, Spiele, Tests, ungewöhnliche Bilder oder Darstellungen oder sonst etwas Neues haben, setzen Sie dies in Ihrer Rede ein. Überraschungen haben häufig einen „Aha“-Effekt und bringen Spannung. Setzen Sie diese gezielt an den Stellen ein, an denen die Zuhörer aufgrund des Themas oder vielleicht der Uhrzeit erfahrungsgemäß einen „Durchhänger“ haben.
Beispiel:
"Wussten Sie schon, dass wir in unserem Unternehmen jeden zweiten Euro mit dem Produkte X verdienen?"
"Möchten Sie mehr über einen Test erfahren, der die Führungsqualität Ihrer Vorgesetzten bestimmen kann."
Versetzen Sie sich immer in die Situation Ihrer Zuhörer. Was erwarten diese von der Rede oder der Präsentation? Versuchen Sie, diesen Anforderungen weitestgehend gerecht zu werden.
Wie wird eine Präsentation beendet?
Gerade der Schluss einer Präsentation sollte sorgfältig geplant werden. Denken Sie daran, dass beim Publikum gerade die Inhalte am Anfang und am Ende in Erinnerung bleiben. Sie haben am Schluss die Möglichkeit, die Inhalte auf den Punkt zu bringen. Arbeiten Sie den Schluss schriftlich aus. Beim Schluss kommt es auf jedes Wort an. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie Ihre Rednerzeit einhalten, sonst endet der Vortrag mit allgemeiner Unzufriedenheit.
Folgende Möglichkeiten gibt es für einen guten Präsentationsabschluss:
- Ergebnisse und Erkenntnisse zusammenfassen
- ein Fazit ziehen
- einen Ausblick auf die Zukunft geben
- mit einem Wunsch oder einem Appell schließen
- zur Diskussion überleiten
Folgende Schlussformeln werden häufig gebraucht:
„Ich fasse zusammen ...“
„Sie sehen also ...“
„Was bedeutet das alles nun für uns? ...“
„Und deshalb fordere ich Sie auf ...“
„Unser Ziel sollte also sein ...“
„In der letzten halben Stunde habe ich ...“
„Welche Fragen haben Sie noch zu dem Thema?“
Wie gehe ich mit meiner Nervosität um?
Jeder der Reden halten muss, kennt das Phänomen des Lampenfiebers. Meistens tritt es kurz vor oder am Anfang auf. Manchmal fördert es die Qualität der Darstellung, manchmal hindert Lampenfieber den Redner auch daran, seine volle Performance zu entfalten. Obwohl nur wenige Redner über ihr Lampenfieber sprechen, kennen es die meisten.
Es gibt auch kaum einen Schauspieler, der kein Lampenfieber verspürt. Es ist also völlig normal. Wenn Präsentierende überhaupt kein Lampenfieber kennen, haben sie häufig nicht genug Interesse an dem Thema oder sie sind schon sehr routiniert. Ein Kollege von mir hat den weisen Satz geprägt:
"Wenn ich bei Präsentationen kein Lampenfieber mehr verspüre, sollte ich mir überlegen, ob ich noch im richtigen Beruf bin.".
Ein gewisses Maß an Aufregung kann inspirierend sein und Energien freisetzen.
Lampenfieber tritt häufig in ungewohnten oder neuen Situationen auf. Wenn diese zur Gewohnheit geworden sind, verschwindet es in der Regel wieder. Dies ist vergleichbar mit dem Schwindelgefühl beim Klettern. Besteigt man ohne Bergerfahrung die höchsten Berge, kann es sein, dass die Höhe für einen ungewohnt ist. Steigert man langsam den Schwierigkeitsgrad, wird die Höhe zur Gewohnheit. Ähnlich ist es beim freien Reden. Wie kann es sonst sein, dass Politiker scheinbar ruhig vor Tausenden von Menschen reden können. Sie haben ein jahrelanges Training hinter sich, so dass auch Fernsehauftritte zur Gewohnheit geworden sind.
Wer will, der kann; wer nicht will, der muss.Seneca
Wie können Sie den Umgang mit Lampenfieber verbessern?
1. Bereiten Sie sich gut vor
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete für eine gelungenen Auftritt. Eine gute Vorbereitung baut auch Lampenfieber ab, denn je vertrauter Sie mit den Präsentationsinhalten sind, umso sicherer fühlen Sie sich vor und während des Auftritts. Auch ein Probevortrag kann helfen, Lampenfieber abzubauen. Überlegen Sie sich auch, welche kritischen Fragen kommen könnten. Tun Sie alles, um gut vorbereitet zu sein und Ihr Lampenfieber geht zurück.
2. Lernen Sie die ersten Sätze auswendig
Gerade der Beginn einer Rede ist kritisch, da man sich hier, wenn die Aufregung sehr hoch ist, leicht verzetteln kann. Schreiben Sie sich genau auf, was Sie am Anfang sagen wollen und lernen Sie es auswendig. Dies beinhaltet auch die Vorstellung Ihrer Person. Wenn Sie die ersten Sätze im Schlaf aufsagen können, erleichtert dies Ihren Einstieg.
3. Seien Sie möglichst frühzeitig im Präsentationsraum
Je früher Sie im Präsentationsraum sind, desto besser können Sie sich mit den Räumlichkeiten und den Gegebenheiten vertraut machen. Dies schafft Sicherheit. Erkunden Sie den Raum. Stellen Sie sich probeweise dorthin, wo Sie präsentieren werden. Stellen Sie sich das Publikum vor und gehen Sie mental die Rede durch.
4. Nehmen Sie vor dem Auftritt zu Ihrem Publikum Kontakt auf
Nichts ist schlimmer, als vor Leuten, die man nicht kennt, eine Rede zu halten. Wenn Sie schon vorher mit einigen Zuhörern Smalltalk betreiben, fällt Ihnen der Einstieg leichter.
5. Brechen Sie das Schweigen des Publikums durch eine Frage
Viele Redner erleben gerade ein schweigendes Publikum als bedrohlich, weil die Resonanz fehlt. Durch eine Frage können Sie das Eis brechen und Ihre Rede wird Ihnen leichter fallen.
6. Versuchen Sie nicht während des Auftritts, sondern bei der Vorbereitung perfekt zu sein
Viele Redner setzen sich bei Präsentationen massiv unter Druck. Sie sind häufig selbst ihre schlimmsten Kritiker. Oft tritt, wenn man etwas besonders gut machen will, gerade der gegenteilige Effekt auf. Stecken Sie also Ihren ganzen Ehrgeiz in die Vorbereitung und versuchen Sie, während Ihres Vortrages entspannt zu bleiben. Nutzen Sie zur Sicherheit ein Manuskript oder Karteikarten Viele Fernsehmoderatoren nutzen Karteikarten, um nicht den Faden zu verlieren und zur richtigen Zeit die richtigen Fragen zu stellen. Nutzen Sie auch Karteikarten oder ein Manuskript, um mehr Sicherheit im Vortrag zu haben.
7. Lockern Sie sich vor dem Auftritt auf
Schauspieler betreiben Stimmbildung oder Körperübungen, um sich vor ihrem Auftritt warm zu machen. Wenn Sie vor der Präsentation Zeit haben, machen Sie einen Spaziergang oder etwas Gymnastik. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik.
8. Glauben Sie an Ihren Erfolg
Sie sollten mindestens selbst an den Erfolg Ihres Vortrages glauben. Stellen Sie sich einen positiven Ausgang Ihrer Präsentation vor. Versuchen Sie, Ihre eigenen Zweifel auszuräumen.
9. Erinnern Sie sich an vergangene, erfolgreiche Auftritte
Die meisten werden in der Vergangenheit schon mal erfolgreich einen Auftritt durchgeführt haben. Und sei es nur ein kleiner Auftritt in der Schule oder ähnliches. Erinnern Sie sich an den Erfolg in der Vergangenheit. Dies gibt Ihnen Kraft und Sicherheit.
10. Halten Sie zur Sicherheit ein Glas Wasser bereit
Viele Präsentatoren bekommen zu Beginn einer Präsentation einen trockenen Mund. Daher ist es hilfreich, immer ein Glas Wasser griffbereit zu haben.
11. Denken Sie daran, die Zuhörer bemerken häufig Ihr Lampenfieber meist gar nicht
Die Erfahrung vieler durchgeführter Präsentationstrainings zeigt, dass viele Präsentatoren ihr Lampenfieber überschätzen. Meist wirken die Präsentatoren sehr viel ruhiger, als sie sich eigentlich fühlen.
12. Stehen Sie zu Ihrem Lampenfieber und entschuldigen Sie sich nicht
Nehmen Sie Ihr Lampenfieber an und akzeptieren Sie es. Die gleiche Energie, die Sie vielleicht jetzt behindert, kann sich in Vitalität und Begeisterung verwandeln. Auch sollten Sie sich wegen Ihrer Nervosität nicht entschuldigen, da die meisten Redner Lampenfieber verspüren. Konzentrieren Sie sich auf Ihre inhaltliche Botschaft.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Präsentieren.
Autor: Ingo Krawiec, 06.04.2020
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