Train the Trainer: Die 12 besten Tipps für den Seminarstart
Das Training ins Rollen bringen - Ideen aus unseren Trainerausbildungen
Tipp Nr. 1
Das Training ins Rollen bringen – Der richtige Seminarstart
Den Einstieg ins Seminar gut zu gestalten ist eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Seminarverlauf.
Zu Beginn sind die Teilnehmer noch nicht „voll da“. Sie sind innerlich noch nicht angekommen und oft zurückhaltend. Den Seminarmotor ins Laufen zu bekommen ist eine wichtige Aufgabe des Trainers. Unter Trainern heißt es: „Nach einem schlechten Start vermehren sich die Probleme im Quadrat.“ Nehmen Sie sich Zeit für den Seminarstart und stimmen Sie sich positiv ein. Nutzen Sie eine Check-Liste für die Dinge, die zu tun sind. Einen guten Überblick über das Gesamtthema gibt der Artikel: Was ist Train the Trainer?.
Tipp Nr. 2
Die 60-15-Regel
Die 60-15-Regel besagt, dass Sie 60 Minuten vor Seminarstart als Trainer im Seminarraum sind und 15 Minuten vor dem Beginn mit den Vorbereitungen fertig sein sollten. Es wirkt unprofessionell, wenn Sie gestresst ein Training starten oder sogar zu spät kommen. Wenn Sie 15 Minuten vor dem Training mit den Vorbereitungen fertig sind, können Sie sich „sammeln“ oder den ersten Small-Talk mit den Teilnehmern starten. Natürlich können die Zeiten variieren, wenn Sie Ihren Schulungsraum schon kennen. Nichtdestotrotz, ein gelassener Start ist ein guter Start.
Tipp Nr. 3
Der Small-Talk zu Beginn des Trainings
Ein Seminar beginnt nicht erst mit dem offiziellen Seminarstart.
Schon wenn die Teilnehmer den Raum betreten, beginnen Sie mit dem ersten Small-Talk, einer kleinen Unterhaltung. Dies erleichtert die Kommunikation und schafft früh eine bessere Seminaratmosphäre. Dies ist deutlich besser, als das manchmal übliche Schweigen zu Beginn. Sprechen Sie mit den Teilnehmern über die Anreise, das Wetter, Aktuelles oder Ähnliches. Auch für Sie als Trainer ist ein erstes Gespräch gut, da Sie sich „warm reden“ können und damit eventuell vorhandenes Lampenfieber abbauen.
Voraussetzung für den frühen Small-Talk mit den Teilnehmern ist, dass Sie rechtzeitig (ca. 15 Minuten) vor dem Start mit den Seminarvorbereitungen fertig sind.
Tipp Nr. 4
Das Willkommen-Plakat ist ein wichtiger Klassiker
Die Wirkung eines Willkommen-Plakats am Flipchart bei Seminarbeginn wird häufig unterschätzt. Es sollte Seminartitel, Trainername, Firma, Datum und Ort beinhalten.
Ein Satz wie „Herzlich willkommen zum Seminar … “ wirkt immer freundlich. Wenn das Plakat dann noch optisch ansprechend gestaltet ist, macht es einen ansprechenden Eindruck. Es gibt dem Teilnehmer eine erste Orientierung, dass dieser im richtigen Seminarraum ist. Außerdem zeigt ein professionelles Willkommen-Plakat, dass sich der Trainer vorbereitet hat und das macht einen kompetenten Eindruck.
Ein Papierplakat wirkt übrigens authentischer eine Willkommen-Folie, die über den Beamer projiziert wird.
Tipp Nr. 5
Die Agenda sollte schmackhaft wie eine Speisekarte sein
Die Vorstellung der Agenda (Seminarinhalte) ist eines der wichtigsten Elemente eines guten Seminarstarts.
Viele Trainer gehen davon aus, dass die Teilnehmer die Agenda schon durch das Einladungsschreiben kennen. Jedoch entnehmen viele Teilnehmer dem Einladungsschreiben nur die Startzeit des Trainings und beachten nicht die anderen Informationen.
Weiterhin sollten durch Besprechen der Agenda die Inhalte schmackhaft gemacht werden und dadurch eine Lernmotivation aufgebaut werden. Interesse wird geschaffen durch die Nutzung von rhetorischen Fragen. Zum Beispiel: „Ein Thema dieses Trainings ist die Teilnehmermotivation. Hier wird die Frage beantwortet, welche Möglichkeiten Sie haben, Teilnehmer in Ihren Seminaren zu motivieren.“
Wenn Sie den Teilnehmern den Nutzen der Inhalte für ihre Praxis erläutern, erweckt dies natürlich auch deren Interesse.
Tipp Nr. 6
Die richtige Trainervorstellung
Den ersten Eindruck vom Trainer bilden sich die Teilnehmer durch die Trainervorstellung.
Die Trainervorstellung sollte zwei Ziele erreichen. Erstens sollte sie die fachliche und soziale Kompetenz des Trainers deutlich machen. Fachlich berichtet der Trainer, was seine Erfahrungen mit dem Thema sind und wie lange er das Thema schult. Seine soziale Kompetenz zeigt der Trainer durch die Sicherheit seines Auftritts.
Zweitens sollte der Trainer in seiner Vorstellung auch etwas Persönliches berichten, vielleicht etwas von seinen Interessen, Familie, Sport usw.. Dies unterstützt die Teilnehmer darin, den Trainer als Mensch wahrzunehmen und erleichtert es den Teilnehmern in der folgenden Vorstellungsrunde auch über persönliche Dinge zu sprechen. Der Trainer hat hier eine Vorbildfunktion für die Teilnehmer.
Tipp Nr. 7
Teilnehmertypen beim Seminarstart erkennen
Bei dem Start eine Trainings trifft man nach de Shazer drei Teilnehmertypen an: den Besucher, den Kläger und den echten Kunden.
Der Besucher ist der Teilnehmer, der nur da ist, weil ihn sein Vorgesetzter geschickt hat und der keine echte Eigenmotivation für das Training mitbringt. Diese können Sie in der Vorstellungsrunde identifizieren, wenn Sie nach dem Anlass für das Seminar fragen. Wenn jemand äußert „ Ich bin da, weil mich mein Chef geschickt hat“, fragen Sie den Teilnehmer, was für ihn hierbei herauskommen könnte.
Der Kläger ist jemand, der zum Seminar kommt, um sich zu beklagen. Er glaubt nicht, dass er selbst etwas verändern kann. Hilfreich im Umgang mit dem Kläger ist die Frage: „Was können Sie tun, um die Situation zu verändern?“.
Die „echten Kunden“ sind uns als Teilnehmer natürlich am liebsten. Diese sind motiviert und übernehmen Verantwortung für ihr Tun.
Ausführlicher Artikel: https://train-the-trainer-seminar.de/monatstipps/teilnehmertypen.html
Tipp Nr. 8
Kundenorientierung durch Erwartungsabfrage
Die Teilnehmer sind die Kunden des Trainers. Um eine volle Kundenorientierung zu erreichen, ist es wichtig, die Erwartungen, Fragen und Wünsche der Teilnehmer zu kennen. Diese können vor oder am Anfang des Trainings erfasst werden. Um die Wünsche der Teilnehmer bei Seminarstart zu sammeln, bieten sich eine Gruppenarbeit, eine Einzelarbeit mit Karten oder eine Abfrage in der Vorstellungsrunde an. Wichtig ist es, während des Trainings auf die Erwartungen einzugehen. Damit kann bis zum Ende des Trainings ein Großteil der Teilnehmererwartungen erfüllt werden.
Siehe auch hier: Erwartungsabfrage mit Karten
Tipp Nr. 9
Seminarzeiten mit den Teilnehmern absprechen
Auch wenn die Teilnehmer die Seminarzeiten aus dem Einladungsschreiben kennen, ist es wichtig, die Seminarzeiten noch mal vorzustellen und mit den Teilnehmern abzustimmen.
Nichts ist schlimmer, als wenn ein oder mehrere Teilnehmer dem Trainer am letzten Seminartag mitteilen, dass der Flieger schon gebucht ist und sie dann früher gehen müssen. Wenn der Trainer dies früh weiß, kann er sich darauf einstellen und eventuell Änderungen im Zeitablauf vornehmen.
Tipp Nr. 10
Spielregeln können das Seminarleben erleichtern
Manche Seminartypen oder Teilnehmergruppen kommen ohne Seminarspielregeln nicht aus. Diese können dem Trainer und den Teilnehmern das Seminarleben erleichtern. Dies können Spielregeln sein wie „Handys auf lautlos stellen“, “Vertraulichkeit“ usw.. Welche Spielerregeln abgesprochen werden müssen, hängt vom Seminartyp ab. Die Spielregeln sollten immer mit den Teilnehmern abgestimmt werden, damit diese sich mit den Spielregeln identifizieren können. Zu viele Spielregeln sind auch nicht gut. Die Regeln können vorgegeben werden und/oder von den Teilnehmern erarbeitet werden.
Tipp Nr. 11
Gelassen bei Teilnehmertests bleiben
Ab und zu werden Trainer gerade beim Seminarstart von Teilnehmern getestet.
Es wird zum Beispiel eine schwierige Fachfrage gestellt oder versucht den Trainer zu verunsichern. Solche Tests sind beim Start ganz normal, schließlich stellt der Trainer ja eine Autorität dar und die Teilnehmer möchten wissen, ob sie beim richtigen Trainer sind.
Bleiben Sie bei solchen Tests gelassen und reagieren Sie positiv und nicht gekränkt. Je sicherer Sie nach außen wirken, umso weniger werden Sie getestet. Es kann auch Spaß machen, auf solche Trainertests kreativ zu reagieren.
Autor: Ingo Krawiec, Krawiec Consulting
Tipp Nr. 12
Auch eine einfache Vorstellungsrunde interessant gestalten
Die klassische Vorstellungsrunde, bei der beim Seminarstart vorbereitete Fragen an die Teilnehmer zum Kennlernen gestellt werden, ist eine der am häufigsten eingesetzten Seminarmethoden. Meist finden Trainer und Teilnehmer diese Methode etwas langweilig, weil immer der gleiche Ablauf genutzt wird.
Eine Vorstellungsrunde können Sie dadurch aufpeppen, dass Sie interessante, neue und kreative Fragen stellen. Neben den Standardfragen nach Name, Tätigkeit, Hobbys usw. können Sie Fragen stellen wie „Was war mein lustigstes Erlebnis in meinem Job“ „Was ist mein Lieblingsurlaubsort?“, „Worauf bin ich stolz in meiner Tätigkeit?“ oder „Wenn ich nicht beim Seminar wäre, würde ich folgendes machen…“ oder andere.
Autor: Ingo Krawiec, Krawiec Consulting
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