Train the Trainer: Die 8 besten Tipps für deine Rhetorik
Praktische Impulse für Trainer, die ihre Auftritts- und Redekompetenz verbessern wollen
Tipp Nr. 1: Der richtige Stand
Ein sicherer Stand strahlt Ruhe und Souveränität aus. Nervöses Wippen, ständige Gewichtsverlagerungen oder unruhiges Herumlaufen wirken ablenkend und unsicher.
Stell dich etwa schulter- bis hüftbreit hin. Das wirkt stabil und zugleich entspannt. Natürlich heißt das nicht, dass du unbeweglich stehen musst. Positionswechsel, etwa zur anderen Raumseite oder beim Arbeiten mit verschiedenen Medien, sind sinnvoll und bringen Dynamik.
Merke: Gezielte Bewegungen unterstreichen Inhalte. Nervöse Bewegungen lenken davon ab.
Mehr Infos: Was ist Train the Trainer?
Tipp Nr. 2: Hände in Bauchnabelhöhe
Viele Trainer fragen sich: „Wohin mit den Händen?“
Eine gute Startposition ist: Hände in Bauchnabelhöhe. Von hier aus kannst du Gestik gezielt einsetzen. Die Hände können locker ineinandergelegt sein. Es muss nicht die berühmte „Merkel-Raute“ sein.
Falls dir das schwerfällt, halte einen Stift oder eine Karteikarte – das gibt Sicherheit und vermeidet unkontrollierte Bewegungen.
Tipp Nr. 3: Sei kein „Sitz-Präsentierer“
Eine unschöne Entwicklung in Meetings und Trainings: Trainer setzen sich hin, klappen das Notebook auf und bleiben sitzen.
Problem: Sitzt du beim Präsentieren, wirkt deine Stimme flacher, du bist schlechter sichtbar, siehst deine Teilnehmenden selbst weniger gut und deine Gestik bleibt eingeschränkt.
Deshalb: Präsentiere im Stehen.
Setz dich nur in Gesprächs- oder Diskussionsphasen.
Tipp Nr. 4: Ein bisschen Lampenfieber gehört dazu
Vor allem neue Trainer klagen über Lampenfieber. Doch: Ein gesunder Schuss Nervosität ist völlig normal und sogar hilfreich. Er verleiht deinem Auftritt Spannung und Lebendigkeit.
Ein erfahrener Trainerkollege sagte einmal:
„Wenn ich vor dem Training gar kein Lampenfieber mehr habe, ist das ein Zeichen, dass ich zu routiniert bin.“
Routine ist gut, aber zu viel Routine kann dazu führen, dass du nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit bei deinen Teilnehmenden bist.
Tipp Nr. 5: Habe alle im Blick
Stell dich so auf, dass du alle Teilnehmenden im peripheren Blickfeld hast, also gerade noch alle sehen kannst.
Das hilft dir, sofort auf fragende Gesichter zu reagieren und die Gruppendynamik zu beobachten.
Tipp: In einer U-Form solltest du nicht in der Mitte stehen, sonst siehst du einige Teilnehmende nicht oder wendest ihnen den Rücken zu.
Tipp Nr. 6: Redepausen nutzen
Pausen sind kein Fehler, sondern ein rhetorisches Stilmittel.
Sie geben deinen Zuhörenden Zeit, das Gesagte zu verarbeiten und innere Bilder entstehen zu lassen. Gleichzeitig verstärken sie wichtige Aussagen:
Nach einem Schlüsselsatz kurz schweigen – und die Wirkung verdoppelt sich.
Tipp Nr. 7: Verlegenheitslaute vermeiden
„Ähm … also … ja …“ – sicher hast du schon Vorträge erlebt, bei denen solche Fülllaute den Fluss gestört haben.
Sie entstehen meist unbewusst aus Nervosität. Doch viele „Ähms“ lassen dich unsicher wirken und stören den Zuhörfluss.
Trainiere dir an, stattdessen bewusst Pausen zu machen. Als Faustregel: Mehr als fünf „Ähms“ pro Minute sind kritisch.
Tipp Nr. 8: Stimme modulieren
Sprich lebendig! Verändere Lautstärke, Klang, Tempo und Betonungen, damit dein Vortrag abwechslungsreich bleibt.
Eine monotone Stimme ermüdet schnell. Mit Modulation wirkst du interessanter, wirkungsvoller und erreichst deine Teilnehmenden besser.